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Die 4 häufigsten Missverständnisse

In meiner täglichen Arbeit erlebe ich, dass die meisten Menschen eher falsche Vorstellungen von Hypnose haben. Das bleibt natürlich nicht aus, wenn man sich die Demonstrationen von Showhypnotiseuren oder Darstellungen von Hypnose in Filmen anschaut. Diese Vorstellungen führen in Bezug auf Hypnose und Hypnosetherapie zu Missverständnissen die ich hier klären möchte.

Wenn Sie sich von typischen Klischeevorstellungen lösen können, dann hilft Ihnen das, sich für eine Hypnosetherapie zu öffnen - für eine Hypnose, die Mittel zum Zweck ist, nämlich Ihre Schwierigkeit oder Anliegen in einem Coaching oder einer Therapie im Zustand einer entspannten Trance effizient zu lösen.

Missverständnis 1: In Hypnose ist man bewusstlos, dem Hypnotiseur hilflos ausgeliefert, wie "ausgeschaltet"

Viele Menschen stellen sich eine Hypnose so vor, als wäre man dabei wie ausgeschaltet, so dass man dabei nichts mitbekommt und sich nach der Hypnose an nichts mehr erinnern kann. Das ist aber falsch. Eine Hypnose bekommt man immer ganz bewusst mit und kann sich danach auch an Inhalte erinnern. Die meisten Menschen fühlen sich in Trance geistig frisch und klar und körperlich sehr entspannt. Schon eine leichte Trance, in der der Klient kaum bemerkt in Trance zu sein, kann tiefgreifende Veränderungsprozesse auslösen. Damit Suggestionen vom Unterbewusstsein aufgenommen werden können, sind leichte Trancen bei den meisten Behandlungen sogar Voraussetzung für das Behandlungsergebnis. Selbst tiefere Trancen, die man in der Schmerztherapie anstrebt, bekommt man bewusst mit. Niemand geht gegen seinen Willen in Hypnose. Wenn Sie das, was der Hypnosetherapeut Ihnen sagt, nicht umsetzen wollen, dann wird gar nichts passieren. Es sind also immer Sie, der/die sich entscheidet, Suggestionen oder eine Hypnose zuzulassen.

Missverständnis 2: Hypnose ist etwas Mystisches, wie "Zauberei"

Obwohl die Hypnose als Therapie in der Medizin und Psychotherapie eine "feste Größe" ist und als wissenschaftliche Therapiemethode in Deutschland gesetzlich anerkannt, hält sich hartnäckig das Vorurteil von "Zauber und Mystik". Doch mit starrem Blick und beschwörenden Worten hat die Hypnosetherapie nichts zu tun. Vielmehr hat die Hypnosetherapie effektive Techniken und Methoden entwickelt, die helfen sollen, die Trance für gezielte Veränderungsprozesse zu nutzen. Der spezielle Nutzen der Trance ist, dass das Gehirn im Zustand von Hypnose ganzheitlicher arbeitet, was neurologisch auch messbar ist. Dieser sogenannte "dritte Bewusstseinszustand" ermöglicht einen besseren Zugang zu Gefühlen, Fähigkeiten und Erinnerungen wie z. B. vergessene Erlebnisse oder Ideen. Diese sogenannten Ressourcen können dann zur Lösung einer Schwierigkeit aktiviert werden. Da in der Hypnose andere Gehirnareale genutzt werden als im normalen Alltagsbewusstsein, steht Ihnen als Klient nicht nur Ihr bewusstes Wissen zur Verfügung, sondern auch Ihr unbewusstes, sprich gesamtes Wissen, das zur Lösung Ihres Anliegens beiträgt.

Missverständnis 3: In Hypnose kann man Probleme einfach so "wegschnippen"

In meiner Praxis höre ich oft: "Machen Sie mir das Problem weg.", oder Klienten wünschen sich, dass ich z. B. eine Angststörung mit einer Sitzung "wegschnippe". Das ist natürlich nicht möglich und unrealistisch - kann man Klienten aber auch nicht verdenken, denn diese Ideen werden durch die Medien und Showhypnosen geschürt. Hypnose ist ein Prozess, der die aktive Mitarbeit des Klienten verlangt. Wenn die Motivation des Klienten hoch ist, sein Ziel zu erreichen oder seine Schwierigkeit zu überwinden, dann sind das wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Bei einer passiven Grundeinstellung, lehne ich eine Hypnosebehandlung ab. Sie können sich sicher vorstellen, dass ein Problem, das seit mehreren Jahren besteht, sich nicht mit einer einzigen Sitzung lösen lässt. Um tiefgreifende Veränderungen zu bewirken und das Problem an der Wurzel zu packen, sind meist 3-7 Sitzungen notwendig. Im Vergleich zu anderen anerkannten Therapieverfahren ist das ein sehr geringer Aufwand. Horchen Sie schon jetzt einmal in sich hinein und prüfen in wie weit Sie bereit wären sich mehrere Sitzungen Zeit zu geben und aktiv in der Hypnose mitzuwirken.

Missverständnis 4: In Hypnose ist man manipulierbar

In einer Hypnosetherapie geht es nicht darum, Sie zu manipulieren, damit andere etwas davon haben. Die Hypnosetherapie soll Ihnen helfen, etwas was Ihnen wichtig ist, zu erreichen. Es ist nur das möglich, was Sie auch wirklich wollen. Deshalb werden Ihre Ziele und Wünsche vor einer Hypnosebehandlung ganz genau besprochen und vereinbart. Dann kann ich Ihrem Unterbewusstsein Vorschläge machen und Sie entscheiden selbst ob Sie diese annehmen möchten. Das Unterbewusstsein gleicht meine Vorschläge mit Ihrer Motivation, Ihren Zielen und Wertvorstellungen ab und prüft, ob das passend und stimmig für Sie ist. Wenn man sich als Proband für eine Showhypnose zur Verfügung stellt, dann weiß man, dass mit einem auf der Bühne "Spässchen" gemacht werden. Auch wenn man nicht ganz genau weiß, was im Detail passieren wird, und man sich zur Verfügung stellt, dann bedeutet das, dass diese Entscheidung willentlich und ganz bewusst getroffen wurde. Das bedeutet dann: Ja, ich will!

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